Fresko in der Pfarrkirche
Santa Maria

Ein Fresko für Mojácar
Zwischen 1981 und 1982 entstand in der Kirche Santa María ein großformatiges Fresko, das den verlorenen Altar aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg ersetzen sollte. Ziel war es, nicht nur eine religiöse Darstellung zu schaffen, sondern ein Werk, das die Atmosphäre Mojácars einfängt – sein Licht, seine Symbolik, seine Landschaft.
Ein Christus mit almeriensischer Seele
Im Mittelpunkt des Freskos steht Christus – freundlich, lichtvoll, ganz in Weiß gekleidet. Kein ferner Erlöser, sondern eine greifbare, menschliche Figur. Über ihm wölbt sich ein Bogen, geformt aus offenen Händen, der zugleich an einen Regenbogen und den Indalo erinnert – das Schutzsymbol der Region. Diese Verbindung aus Spiritualität und lokaler Kultur war zentral für meine künstlerische Idee.
Die Landschaft spricht
Die Seiten des Freskos erzählen von der Spannung zwischen Leid und Hoffnung: Links die karge Wüste – Sinnbild für Entbehrung und menschliche Anstrengung. Rechts das weite Meer – Quelle des Lebens. Dazwischen Mojácar selbst, leuchtend, fast paradiesisch. Auch die Friedenstaube und das Symbol der Weisheit finden hier ihren Platz.
Entstehung & Gemeinschaft
Die Umsetzung des Freskos dauerte acht Monate. Nach einem kleinen Wettbewerb unter lokalen Künstlern fiel die Wahl auf meinen Entwurf. Die Bevölkerung von Mojácar unterstützte das Projekt mit einer Spendenaktion, um die Materialien und meine Arbeit zu finanzieren. Die 15.000 Peseten, die ich für das Material erhielt, waren nur ein Teil – den Rest sollten städtische Mittel decken. Doch das Geld wanderte letztlich zum Fußballverein.
Ein Augenzwinkern mit Pinselstrich
Als Antwort auf die kuriosen Umstände entstand ein Porträt der Mutter des Bürgermeisters – mit Fußball zu ihren Füßen und einer Miniatur meines Kirchenfreskos im Hintergrund. Dieses Bild wurde später an den amerikanischen Schauspieler Charles Baxter verkauft – eine kleine, humorvolle Fußnote in der Geschichte dieses Projekts.
Mehr als ein Bild
Das Fresko ist kein bloßes Wandgemälde. Es ist ein Versuch, Mojácar mit all seinen Facetten zu zeigen: als spirituellen Ort, als Lichtlandschaft, als Quelle der Inspiration. Es ist ein Werk, das seine Wurzeln im Glauben hat, aber seine Kraft aus der Verbindung zum Ort zieht.











